Wanderung von Kordel nach Ehrang

Länge: 14 km, Gehzeit: ca. 4 Stunden

Der Weg erfordert festes Schuhwerk, ggfls. Wanderstöcke. Für Kinderwagen ist er nicht geeignet.

Mit dem Bus fahren wir von Ehrang nach Kordel. Von der Haltestelle Trier Hafenstraße aus fährt stündlich jeweils um ´58 der RB22.

In Kordel angekommen gehen wir auf dem Kylltalradweg in Richtung Burg Ramstein. Unterhalb der Burg wenden wir uns nach rechts, queren den Butzerbach und folgen dem Bach aufwärts. Der wildromantische Weg wechselt mehrmals die Uferseite, es gibt Treppen, Stege und Hängebrücken (1). Nachdem wir die Wasserfälle passiert haben, wenden wir uns nach links und folgen dem Eifelsteig in Richtung Pützlöcher.

Geyersley Kordel

Weiter geht es auf dem Eifelsteig zur Geyersley. Dieser kleine Umweg von ca. 800m belohnt uns mit einer einmaligen Aussicht über das Tal.

Klausenhöhle Kordel

Wieder zurück von der Geyersley kommen wir zur Klausenhöhle.

Diese ehemalige Eremitage im Klausengrund ermöglichte es Jahrhunderte lang Einsiedlern hier nach dem großen Vorbild des heiligen Antonius ein frommes Leben zu führen.
Die Herrichtung der Höhle zu Wohnzwecken, im Sinne der Lebensweise des Einsiedlers, erforderte eine Menge Arbeit. Im Innern bemerkt man in etwa zwei Meter Hohe in gleichem Abstand beiderseitig eingehauene Balkenlöcher, die eine Decke trugen. Sie sind in der über zehn Meter tiefen, sich verjüngenden Höhle fortgeführt und lassen eine Unterteilung des Innenraums vermuten. Der obere Nischenraum diente als geschützte Schlafstätte des Einsiedlers. Der Schlafraum war mit einer Leiter zu erreichen. Die Nische unter dem Etagenraum war offensichtlich zu einem Andachtsraum hergerichtet. Eine Rundbogennische, mit einem Strahlenkranz verziert, ist in den geglätteten Felsen eingehauen. Ein natürliches Loch in der Außenwand des Felsens ist zu einer wohlproportionierten Fensteröffnung gestaltet. Die in der Fensteröffnung und außen in der Westseite eingemeißelten primitiven Gesichter erinnern an Totenmasken. Rechter Hand vom Höhlenausgang sind gleichfalls in die vorspringende Felsensäule eine große Anzahl von Fratzen aller Art eingehauen.

Gegen Ende des letzten Krieges haben die Menschen in der Höhle Schutz gesucht und ihr einen exorzistischen Zweck gegeben. Sie sollten die fromme Stätte umschleichende böse Geister vertreiben. [1]

Der heilige Athanasius wurde zu Beginn des 4. Jahrhunderts von Ägypten nach Trier verbannt. Er brachte die Kunde von einem Heiligen mit, der sein ewiges Heil durch ein Leben in Abgeschiedenheit zu erreichen suchte. Es war der heilige Antonius.
Die Kunde über dieses Einsiedlerleben fand im Trierer Land seine Ausbreitung und Nachahmer. Vielfach waren es Mönche, welche sich mit Erlaubnis ihrer Ordensoberen in die Einsamkeit zurückzogen, um in der Natur Gott nahe zu sein.

Manche Eremitagen, auch Klausen genannt, gewannen so große Ausstrahlungen, daß sie selbst Zentren neuer Klostersiedlungen wurden, wie z.B. Einsiedeln in der Schweiz und Eberhardsklausen bei Wittlich.

Aus dem 8.Jahrhundert ist bekannt, daß es sogar Beauftragte für Eremiten gegeben hat.
In der Gemarkung Kordel gab es Eremitagen im Kaulay-Felsen und im mittleren Laufbachtal, am Klausengrund, die Klausenhöhle. Beiderseits am Eingang der Höhle sind Widerlager zur Aufnahme von Vierkantbalken zu erkennen, zwischen denen man sich eine stabile Tür vorstellen kann. Im Inneren sind in etwa 2 m Höhe an beiden Seiten in regelmäßigen Abständen Balkenlöcher zu sehen. Wahrscheinlich schloß eine Decke den Raum gegen die nach oben zulaufende hohe Felsplatte ab. In der Tiefe der Höhle lassen weitere Balkenlöcher eine Unterteilung des Raumes vermuten. An der Oberseite der Höhle (rechts) befindet sich eine Auskragung mit einem Loch in der Felsenaußenwand. Erkennbar ist, daß mit Hammer und Meißel nachgearbeitet wurde. Ein geschützter Schlafraum bot sich dadurch an. Die Nische unter diesem Etagenraum war sichtlich zu einem Andachtsraum hergerichtet.
In den Fensteröffnungen der Etage, sowie außen an der Westseite sind primitive, entfernt an Totenmasken erinnernde Gesichter erkennbar. Sie dienten wohl exorzistischen Zwecken. Böse Geister sollten ferngehalten werden.

Es ist nicht bekannt, seit wann und wie lange die Klausenhöhle besetzt war. Nach der Säkularisation 1802 wurden leerstehende Klausen nicht mehr besetzt. Sie blieben verwaist, immer spärlicher werden ihre Überbleibsel und damit die Erinnerung an diese religiöse Lebensweise. [2]

Der Besuch von Höhlen kann gefährlich sein. Bitte verhalten Sie sich im Punkt Sicherheit in allen Höhlen so, als ob Sie der Erstbegeher sind.

Alle Infos sind von https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1014

Von der Klausenhöhle aus geht es weiter zur Genovevahöhle. Warum die Genovevahöhle der Ursprung des Ortes Ehrang ist erfahren Sie HIER

Wir gehen weiter, vorbei an dem Parkplatz „Dicke Buche“, bis nach Ehrang. Dort endet unsere Tour am Bahnhof Ehrang.

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