Historischer Stadtmauerrundgang Ehrang
Ein Rundgang durch Geschichte und Neuzeit
Länge: 1.700 m, Gehzeit: ca. 40 Minuten
Ein Rundgang durch den Ort lohnt. Entdecken Sie den Ortskern bei einem Rundgang entlang der historischen Stadtmauer. Zahlreiche Kulturdenkmäler säumen den Weg. Wegkreuze und Torbögen erzählen die Geschichte… und Handel und Gastronomie laden zum Verweilen ein.
Peter Roth-Ehrang: Kammersänger und Schaupieler
(* 8. Juni 1925, + 28. Dezember 1966)
Peter Roth-Ehrang war schon mit 41 Jahren, als er starb, einer der ganz Großen seiner Zunft und produzierte für Radio und Fernsehen. Er hatte eine ausgezeichnete Bassstimme und war fähig, Variationen menschlicher Stimmungen mit großer Präzision zum Ausdruck zu bringen.
Stationen seiner steilen Karriere waren das Stadttheater Trier, das Opernhaus Leipzig, die Städtische Oper in Westberlin, anschließend bis zu seinem Tode die Hamburger Staatsoper.
Er gastierte in fast allen größeren deutschen Städten, sowie in Paris, London, Stockholm, Wien, Mailand und Rom.
Er war Ehranger mit Leib und Seele und stolz auf seine Heimat, daher sein Künstlername „Peter Roth-Ehrang“.
Der frühe Tod des Sängers stoppte eine beginnende Weltkarriere. Der Bassist Peter Roth-Ehrang starb am 28.12.1966 an Herzversagen. (Ehranger Heimat, JB 2007, S. 110)
Der Brunnen am Peter-Roth-Platz wurde auf Initiative des Vereins Schöneres Ehrang-Quint errichtet und am 06.06.2004 in Betrieb genommen. (Ehranger Heimat, JB 2007, S. 216)
Das ursprüngliche Brückentor befand sich in der heutigen Kyll- und früheren Brückenstraße zwischen den Häusern 18 und 52, denn die erste Befestigungsanlage von 1349 umschloss noch einen engeren Raum.
Um 1560 wurde der Mauerbering nach Süden und Osten erweitert. Somit wurde das Brückentor zwischen den Häusern Nr. 16 und 55 (Schützenhof) der Kyllstraße neu errichtet. Von hier aus verlief die Ringmauer nach Westen und Nordwesten zur Kyll, zum Marienfeld und zur ehemaligen Mühle, nach Osten führte sie zum Moseltor.
Im Jahre 1842 ließ der Gemeinderat das Brückentor abtragen, um die Straße wegen des immer stärkeren Verkehrs verbreitern zu können. Zur gleichen Zeit wurde das Gelände vor dem Brücken- und Niedertor zur Bebauung freigegeben. (Ehranger Heimat, 24. JG, 3./4. Heft, Sept./Dez. 1971, S. 343)
Das rundbogige Moseltor wurde 1560 erbaut und war mit einem 3,10 m breiten Mauerdurchgang in sorgfältiger Hausteinquaderung ausgestattet. Neben dem Tor, in der anstoßenden Südmauer, sind noch Konsolen des Wehrgangs (0,40 m hoch und 0,40 m halbrund vorstehend) sowie der Rest einer Steintreppe zu erkennen.
Der Mauerabschnitt zwischen Mosel- und Brückentor steht zum Teil noch in der alten Höhe von ca. 5 m. Die Mauer ist zwischen 0,60 m und 1,50 m dick.
Leider ist das Moseltor 1938 bei der Schaffung eines Durchbruchs zwischen Niederstraße und Klosterstraße (heute August-Antz-Straße) abgetragen worden.
Es war das letzte erhaltene größere Tor der Ortsbefestigung. (Ehranger Chronik Bd. 1, S. 134)
Schleiereulen hatten im Eulenturm ihre Niststätten und aus diesem Grund erhielt der Eulenplatz seinen Name. Er war ein Wendepunkt der ersten, von Erzbischof Balduin um 1349 errichteten Ringmauer. In nahezug nördlicher Richtung verlief sie zur Heide, in ungefähr südwestlicher Richtung zum Marienfeld.
Um 1560 wurde der Ehranger Mauerbering erweitert. Die Mauerzüge, die sich „An der Eulenplatz“ (nichtamtlicher Name) trafen, verschwanden somit. Im neuen Mauerabschnitt befand sich unweit dieses Platzes das Moseltor, welches deswegen auch Eulentor genannt wurde. (Ehranger Heimat, 24. Jahrgang, 3./4. Heft, Sept./Dez. 1971, S. 318)
„An der Eulenplatz“ hatte die Gemeinde Hirtenhäuser errichtet, in denen die Schweinehirten Unterkünfte hatten. (Ehranger Heimat, Bd 4, S. 32)
Ein Rundgang durch den Ort lohnt.
Entdecken Sie den Ortskern bei einem Rundgang entlang der historischen Stadtmauer. Zahlreiche Kulturdenkmäler säumen den Weg.
Wegkreuze und Torbögen erzählen die Geschichte… und Handel und Gastronomie laden zum Verweilen ein.
Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen der Niederstraße wurde bei Bauarbeiten dieser alte Brunnen entdeckt und wiederaufgebaut.
Die Einweihung erfolgte am 11. Juli 1998.
Dank der Überlassung eines Grundstückteils durch die Familie Lorig und die Unterstützung von Handwerkern und Bürgern stellt dieser Brunnen ein Schmuckstück der Niederstraße dar. (Ehranger Heimat JB 2000, S. 229)
Das Niedertor wurde 1346 erbaut und querte die Niederstraße zwischen den Häusern 77 und 127. Hier verlief die Straße aus dem alten Ehrang über Quint in Richtung Koblenz. Zwischen Niedertor und Moseltor bestand die Ringmauer aus unregelmäßigem freistehendem Bruchsteinmauerwerk. In diesem Abschnitt ist die ganze Mauer in ungefähr 5 m Höhe noch erhalten. (Ehranger Heimat, Bd. 4, S. 227)
Das Tor wurde 1843 abgebrochen, um die Straße zu verbreitern. Ihren Namen verdanken Niedertor und Niederstraße der im Vergleich zum Obertor geringfügig tieferen Lage. (Ehranger Heimat, 24. Jahrgang, 3./4. Heft, Sept./Dez. 1971, S. 350)
Unmittelbar an der Stelle des 1843 abgebrochenen Niedertors zweigt die „Parea-Ecken“ genannte kleine Nebengasse von der Niederstraße ab.
Der Name (Parea ist die mundartliche Form von Barriere) erinnert an das Vorhandensein einstiger Schranken an dieser Stelle, nämlich der Zollschranken des Niedertores, durch das – wie durch die beiden anderen Ehranger Tore (Ober- und Brückentor) – der Handelsverkehr geleitet und wo der Landzoll erhoben wurde.
Die Zolleinnahmen flossen in die Kasse des Landesherren, des Kurfürsten von Trier. (Ehranger Heimat, Bd. 6, S. 229/289, 24. Jahrgang, 3./4. Heft, Sept./Dez. 1971, S. 353)
Heidetor – ein Ausfalltor
Das Heidetor diente als Ausfallpforte zum Obertor und bei drohender Gefahr zur Flucht in den Heideberg.
Hinter dem Graben liegt tief im Boden steckend eine jüngere Umfassungsmauer, die wohl zur Festigung der steilen Böschung diente.
Vom Heidetor beginnend, in östliche Richtung, verläuft die Ringmauer doppelt.
Die Gärten, die hier zwischen den Mauern liegen, werden „Auf dem Hohn“, ursprünglich „Auf dem Hohen“, genannt.
Der um die Ringmauer ehemals verlaufende Graben dürfte am Fuße des Heidebergs ein Trockengraben gewesen sein.
Es bestand aber die Möglichkeit, ihn von der Quelle der alten Ehranger Wasserleitung, am halben Berghang, mit Wasser zu befüllen. (Ehranger Heimat Bd. 4, S. 226, 227)
Rechts neben dem Heideaufgang war früher der Waschbrunnen von Ehrang.
Bis heute ist dieser Teil der Stadtmauer mit Tor und Kreuz erhalten.
Die Benediktinerabtei „St. Maria ad ripam“ (am Ufer) in Trier-Nord, später „St. Maria ad Martyres“ (zu den Märtyrern), wurde im Jahre 973 von Erzbischof Theoderich mit verschiedenen Gütern und Rechten ausgestattet, darunter die Kirche St. Peter, das Mühlengelände und dreieinhalb Höfe in Ehrang.
Im 13. Jahrhundert besaß das Kloster sechs Höfe. Die Grundherren (das Kloster) bewirtschafteten die Höfe nicht selbst, ausgenommen ein Hof, den ein Verwalter des Grundherren, der Meier, betrieb.
Im Fall des Klosters wurde er als Abtsmeier bezeichnet. Dieser hatte seinen Sitz in der Niederstraße, heute Haus Nr. 27.
In der Seitengasse der Niederstraße existiert noch ein Torbogen, datiert 1720. Die Bauern waren zunächst unfrei.
1392 waren die Bauern des Klosters persönlich frei, blieben aber an den Hof gebunden. Die Bauern mussten Abgaben an den Grundherren leisten, den sog. Zehnten.
Der Zehnte wurde in Naturalien geleistet, die in der vom Meier betriebenen Zehntscheune abgeliefert wurden.
1794 rückten französische Revolutionstruppen in den Kurstaat ein, der daraufhin zusammenbrach. Dadurch erloschen die alten Feudalrechte.
Das Bürgerhaus Ehrang wurde im Zuge der Ortskernsanierung von 2003 bis 2006 errichtet, unter Einbeziehung der Flächen des ehemaligen Bauhofes und des bis 1983 genutzten Feuerwehrgerätehauses.
Ergänzend wurden die Gebäude Niederstraße 143 und 144 sowie der ehemalige Garten Schiff („Schiffen Äcken“) angekauft und in die Gesamtkonzeption einbezogen.
Der Gesamtbereich war durch größere landwirtschaftliche Nutzungen mit Gärten geprägt, wie dies für den Bereich südlich der Niederstraße typisch war.
Die Henry-Zingen-Halle wurde auf dem Grundriss des Feuerwehrgerätehaues errichtet.
Die in Teilen aus dem 18. Jahrhundert stammenden denkmalgeschützten Gebäude an der Niederstraße wurden denkmalgerecht saniert.
Im Sockelbereich wurde die typische Keramik der ehemaligen Ehranger Plattenfabrik erhalten. Neben Probe- und Besprechungsräumen sind hier Räume des Jugendtreffs und der Gemeinwesenarbeit untergebracht.
Das Bürger- und Vereinshaus wird vom Träger- und Förderverein Bürgerhaus Ehrang e.V. betrieben.
Johannes Schiff
(*17.12.1892 +28.08.1950)
„Schiffen Hanni“ war nicht zuletzt aufgrund seiner aufrechten und menschenfreundlichen Haltung eine geachtete Ehranger Persönlichkeit.
Schon vor dem zweiten Weltkrieg war er kommunalpolitisch in der Zentrumspartei tätig.
Nach Kriegsende wurde er zum ersten Bürgermeister Ehrangs gewählt.
Seine humanitäre Einstellung zeigte sich unter anderem durch die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen in diesem Haus.
Seine tiefe Verwurzelung im katholischen Glauben hielt ihn nicht davon ab, um Toleranz gegenüber Andersgläubigen zu werben.
Das Gemeinwohl und die Völkerverständigung lagen ihm besonders am Herzen.
Der bekennende Europäer starb während der Feldarbeit auf seiner geliebten Ehranger Flur.
Der ca. 1518 erbaute Bering „Spieles“ war der Mittelpunkt des alten Ehrang. Hier treffen die Ober-, Nieder-, Kyll- und Fröhlicherstraße zusammen. Seinen Namen hat der „Spieles“ vom ehemaligen Spielhaus. Es war Rat- und Gerichtshaus und nicht nur, wie der Name vermuten lässt, der Treffpunkt der Bevölkerung bei fröhlichem Anlass, so z.B. zur Kirmes und zur Fastnacht.
Auch an den Bruderschaftsfesten der Handwerkerzünfte wurde in seinen Räumen, draußen unter dem auf Pfeilern ruhenden vorgebauten Obergeschoß und „Auf dem Spieles“ selbst, gefeiert und getanzt. An diesem Platz standen gediegene Bürgerhäuser und ein Dorfbrunnen mit ständig fließendem Quellwasser. Er war zu seiner Zeit wohl die wichtigste gemeinnützige Einrichtung. Heinrich Hoffmann, der Sohn des großen Trierer Bildhauers Ruprecht Hoffmann, hat ihn um 1620 errichtet. Der Brunnen gab in seiner malerischen Pracht dem alten Ehrang sein „Gepräge“. In seinem Mittelpunkt stand, auf hoher Säule emporragend, die heilige Gottesmutter.
Auf dem Brunnenrand gruppierten sich um sie herum St. Katharina, St. Margareta, St. Sebastianus und St. Rochus.
Seit 2004 zieren die zwei Figuren St. Katharina und St. Sebastianus den Brunnen am Peter-Roth-Platz. Diese waren jahrhundertelang in der Mauer im Pfarrgarten eingemauert und wurden vom ehemaligen Verein Schönes Ehrang-Quint ausgebaut und restauriert.
Schon verhältnismäßig früh (ca. 1770) musste der Dorfbrunnen „Auf dem Spieles“ als Verkehrshindernis weichen. (Ehranger Heimat, Bd. 3., S. 216 ff)
Links neben dem Spieles führte ein Tor in den Langenhof, wo der kurfürstliche Meier Wohnung, Ställe, Scheunen und Garten hatte (kurfürstliche Meierei). (Ehranger Chronik Bd. 1, S. 150)
1865 wurde das Spielhaus niedergerissen und an seinem Platz das Gemeindewaschhaus mit einem Brunnen errichtet. Dieses stand mit seiner Vorderfront allerdings näher an der heutigen Straße. Das Haus wurde Anfang 1966 für einen zukünftigen Neubau abgerissen.
Im etwa 60 m langen Nordwestteil der Ringmauer befand sich das 1346 erbaute Obertor, durch das man nach Kordel gelangte.
Seinen Namen verdankte es der – im Vergleich zu den anderen Haupttoren – erhöhten Lage.
Das Tor hieß urkundlich oberste Pfort (mundartlich: „ewischt Poart“).
Der Abriss erfolgte 1845, um für den immer stärkeren Verkehr eine breitere Durchfahrt zu schaffen. (Ehranger Heimat, 24. Jahrgang, 3./4. Heft, Sept./Dez. 1971, S. 352)
Bei der einst kurfürstlichen Mühle konnte man kyllseitig durch eine kleine Pforte vor die Mauer treten, um von draußen Störungen am Mühlwerk zu beheben. (Ehranger Chronik, Bd. 1, S. 135)
Der Platz an dieser Stelle der Ringmauer erhielt seinen Namen durch das Aufeinandertreffen zweier Mauerabschnitte in einem scharfen Winkel. Er war mit einem Wehrturm versehen (siehe Haus Müller-Spies am Mühlenteich). (Ehranger Heimat, 24. Jahrgang, 3./4. Heft, Sept./Dez. 1971, S. 317)
Verschiedene Hinweise lassen darauf schließen, dass „Am Scharfen Eck“ die erste Ehranger Gerberei stand. (Ehranger Heimat, Bd. 4, S. 319)
Was am „Scharfen Ecken“ geschah (Anekdote von Nikolaus Mohr)
Schon vor Zeiten waren fast alle Ehranger Handwerker alteingesessene Bürger, die keine fremden Meister und Gesellen neben sich duldeten. Nicht selten hörte man in den Straßen den Ruf: „Loßt dn Hond erous, et as e Friemen am Doarf”. Nun hatte sich doch einmal ein fremder Schreinergeselle in Ehrang festgebissen.
Allen Zunftgesetzen und Schikanen zum Trotz hielt er aus, denn er hatte sein Herz in der Obergasse verloren. Er wusste nicht, dass nach altem Brauch nur die Ehranger Burschen ein Anrecht auf die Ehranger Mädchen haben, bis ihm die Unerbittlichkeit dieses ungeschriebenen Gesetzes an einem dunklen Abend bei der Heimkehr vom Stelldichein handgreiflich klargemacht wurde.
Doch wahre Liebe übersteht auch schwere Prüfungen und macht zudem erfinderisch. Bald hatte sich der Geselle einen Weg ausgemacht, der ihn durch den Mühlendeich über die Wehrmauer und durch verschwiegene Gärten bis an das Haus der Liebsten führte. Wie es nun kam, weiß man nicht, jedenfalls hatte sich eines Tages ein Stein in der hohen Mauer am Mühlengraben gelockert. Vielleicht trugen die heimlichen Kletterübungen Schuld daran; es mag auch sein, dass missgünstige Ehranger Burschen etwas nachgeholfen hatten. Genug, an einem späten Abend fiel der schwere kantige Stein auf den Verliebten, riss ihm ein gut Teil seines blonden Haarschopfs mit dem dazu gehörigen Stück der Kopfhaut weg und plumpste dann ins dunkle Wasser. Der Geselle, dem, obwohl der Himmel dicht bewölkt war, tausend und mehr Sterne vor den Augen flimmerten, plumpste hinterdrein. Vom anderen Kyllufer her aber erscholl vielstimmiges Hohngelächter.
Bald darauf verschwand der genarrte Liebhaber, dessen Leidenschaft das kalte Bad in der Kyll und den gesalzenen Spott der schadenfrohen Nebenbuhler doch nicht überstanden hatte. (Ehranger Heimat (E.H.) Bd. 3, S. 197)
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Ehranger Mühle im Jahre 1212 in einem Güter- und Zinsverzeichnis der kurtrierischen Kirche. Wahrscheinlich wurde die Ehranger Mühle schon lange vor ihrer ersten urkundlichen Erwähnung als sogenannte „Bannmühle“ gegründet. Alle Einwohner von Ehrang mussten ihr „in Ehranger Marken gewachsenes Korn“ in dieser Mühle mahlen lassen. Umgekehrt war der Grundherr verpflichtet, den Einwohnern eine Mühle zu stellen.
1817 ließ die Gemeinde die Mühle versteigern. In den folgenden Jahren wechselten die Eigentümer sehr häufig.
1886 wurde der Betrieb letztlich bei einer Zwangsversteigerung durch Peter Ernst (Wilhelm) Seifer erworben. Zum Weitertransport des Mehls wurde 1894 in der Nähe der Mühle eine Brücke errichtet, die das Werk über ein Anschlussgleis mit dem auf der anderen Kyllseite liegenden Ehranger Bahnhof verband.
Als im Jahr 1901 ein Großfeuer die Mühle bis auf die Grundmauern zerstörte, ließ Seifer eine neue, größere Anlage errichten.
1972 schließlich wurde die Ehranger Mühle im Rahmen des damaligen Mühlensterbens geschlossen. Das einst mächtige Gebäude verkam zur Ruine und wurde im Jahr 2005 abgerissen. (Ehranger Heimat, Bd. 5, S. 132)
Im Rahmen der Ortskernsanierung wurde das Kyllufer neu gestaltet, die Bundesstraße ins Mühlengelände verlegt und 2017 ein großer Nahversorgermarkt eröffnet.
Der Name „Marienfeld“ geht auf die ehemals im Norden von Trier gelegene Benediktinerabtei „Sankt Marien zu den Märtyrern“ zurück.
Das Exzellenzhaus in Trier-Nord war ein Teil davon. Die Abtei wurde im Jahr 973 von Erzbischof Theoderich mit verschiedenen Gütern und Rechten ausgestattet, darunter die Kirche St. Peter in Ehrang und auch das Mühlengelände.
Die Rechte in Ehrang hatte der Abtsmeier zu vertreten. Er wohnte in einem eigenen Meiereibering, der sich in einer Seitengasse der Niederstraße befand (jetzige Hausnummer 27, siehe Tafel 10 – Abtsmeiereibering).
Marienfeldstraße nennt sich die Verbindung zwischen Peter-Roth-Platz und der Ringmauer in der Nähe der Grundschule St. Peter. Die dortigen Gebäude wurden ursprünglich für die Mühlenarbeiter errichtet.
Seit Anfang des 2. Weltkrieges (ca. 1940) ermöglicht dort eine Pforte den Schulkindern einen direkten Zugang zum Schulhof.
Im Zuge der Umnutzung des Mühlengeländes wurde die Straße umgestaltet.