Der ca. 1518 erbaute Bering „Spieles“ war der Mittelpunkt des alten Ehrang. Hier treffen die Ober-, Nieder-, Kyll- und Fröhlicherstraße zusammen. Seinen Namen hat der „Spieles“ vom ehemaligen Spielhaus.
Es war Rat- und Gerichtshaus und nicht nur, wie der Name vermuten lässt, der Treffpunkt der Bevölkerung bei fröhlichem Anlass, so z.B. zur Kirmes und zur Fastnacht.
Auch an den Bruderschaftsfesten der Handwerkerzünfte wurde in seinen Räumen, draußen unter dem auf Pfeilern ruhenden vorgebauten Obergeschoß und „Auf dem Spieles“ selbst, gefeiert und getanzt. An diesem Platz standen gediegene Bürgerhäuser und ein Dorfbrunnen mit ständig fließendem Quellwasser. Er war zu seiner Zeit wohl die wichtigste gemeinnützige Einrichtung. Heinrich Hoffmann, der Sohn des großen Trierer Bildhauers Ruprecht Hoffmann, hat ihn um 1620 errichtet. Der Brunnen gab in seiner malerischen Pracht dem alten Ehrang sein „Gepräge“. In seinem Mittelpunkt stand, auf hoher Säule emporragend, die heilige Gottesmutter.
Auf dem Brunnenrand gruppierten sich um sie herum St. Katharina, St. Margareta, St. Sebastianus und St. Rochus.
Seit 2004 zieren die zwei Figuren St. Katharina und St. Sebastianus den Brunnen am Peter-Roth-Platz.
Diese waren jahrhundertelang in der Mauer im Pfarrgarten eingemauert und wurden vom ehemaligen Verein Schönes Ehrang-Quint ausgebaut und restauriert.
Schon verhältnismäßig früh (ca. 1770) musste der Dorfbrunnen „Auf dem Spieles“ als Verkehrshindernis weichen.
(Ehranger Heimat, Bd. 3., S. 216 ff)
Links neben dem Spieles führte ein Tor in den Langenhof, wo der kurfürstliche Meier Wohnung,
Ställe, Scheunen und Garten hatte (kurfürstliche Meierei).
(Ehranger Chronik Bd. 1, S. 150)
1865 wurde das Spielhaus niedergerissen und an seinem Platz das Gemeindewaschhaus mit einem Brunnen errichtet.
Dieses stand mit seiner Vorderfront allerdings näher an der heutigen Straße. Das Haus wurde Anfang 1966 für einen zukünftigen Neubau abgerissen.
Spieles, Zeichnung von Nikolaus Mohr
Gemeindewaschhaus 1906, "Alt Ehrang" von Eduard Becking, 1987